Olivenölbetrug: Die Reinheit einer jahrhundertealten Tradition schützen

n den stillen Hainen, in denen Olivenbäume seit Jahrhunderten gedeihen, wirft ein altes Problem seinen Schatten – Olivenölbetrug.
Diese Praxis, von falscher Etikettierung bis zur Verdünnung mit minderwertigen Ölen, untergräbt das Vertrauen der Verbraucher und die Arbeit ehrlicher Produzenten.

Bei il circolo steht die Reinheit und Authentizität unseres Olivenöls im Mittelpunkt. Über dieses Thema zu sprechen, bedeutet für uns, nicht nur Qualität, sondern auch kulturelles Erbe zu bewahren.

Was versteht man unter Olivenölbetrug?

Olivenölbetrug kann viele Formen annehmen. Am häufigsten werden minderwertige Öle als natives Olivenöl extra verkauft, Olivenöl mit günstigeren Pflanzenölen vermischt oder eine falsche Herkunftsregion angegeben.

Diese Täuschungen gefährden nicht nur die Qualität, sondern auch die Gesundheit der Verbraucher und den Ruf ganzer Regionen, die seit Jahrhunderten für ihr hochwertiges Olivenöl bekannt sind.

Auswirkungen auf ehrliche Produzenten

Wenn gefälschte Produkte den Markt überschwemmen, entsteht ein ungleicher Wettbewerb. Echte Produzenten, die mit Leidenschaft und hohen Standards arbeiten, können kaum mithalten. Dies schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Kultur und der jahrhundertealten Handwerkskunst, die hinter der Olivenölproduktion steht.

Wie Olivenölbetrug aufgedeckt wird

Zum Glück bietet die moderne Wissenschaft zahlreiche Methoden, um Olivenölbetrug zu erkennen. Die Kombination aus chemischer Analyse, sensorischer Prüfung und Rückverfolgbarkeitssystemen ermöglicht heute eine wesentlich genauere Kontrolle.

Wichtige Nachweismethoden:

• Fettsäure- und Sterolanalyse: Jede Olivensorte besitzt ein einzigartiges Profil; Abweichungen weisen auf Verfälschungen hin.
• UV-Absorption & PPA-Test: Zeigen raffinierte oder oxidierte Öle an.
• DNA- und Isotopenanalyse: Bestätigen Sorte und geografische Herkunft.
• NMR- und HPLC-Verfahren: Analysieren molekulare Zusammensetzung und Antioxidantiengehalt.
• Sensorische Prüfung: Experten bewerten Geschmack, Geruch und Qualität.
• Blockchain-Rückverfolgung: Sorgt für Transparenz entlang der gesamten Lieferkette.

Jede dieser Methoden hat ihre Stärken und Einschränkungen, und oft wird eine Kombination mehrerer Techniken verwendet, um die Authentizität und Qualität von Olivenöl zu gewährleisten. Regulierungsmaßnahmen, einschließlich PDO- und PGI-Zertifizierungen, spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle bei der Wahrung der Echtheit.

Historischer Überblick

Olivenöl-Betrug ist kein zeitgenössisches Problem. Es war über Jahrhunderte hinweg eine beständige Herausforderung und hat sich weiterentwickelt. Die Kenntnis seiner Geschichte bietet wertvolle Einblicke, wie sich dieses Problem entwickelt und verändert hat, und spiegelt die umfassenderen Veränderungen in der Lebensmittelproduktion und -regulierung sowie die sich entwickelnden Betrugsmethoden in der Branche wider. Hier sind einige bemerkenswerte Beispiele:

1. Das Toxische Öl-Syndrom (1981, Spanien): In einem der tragischsten Ereignisse im Zusammenhang mit Olivenöl-Betrug starben fast 700 Menschen in Spanien durch den Verzehr von mit Anilin verunreinigtem Rapsöl, das als Industrie-Schmiermittel gedacht war, aber als Olivenöl verkauft wurde.
2. Rubino U.S.A. Inc. (1993, USA): Die FDA ordnete einen Rückruf von Olivenölen von Rubino U.S.A. Inc. an, die sich als nichts anderes als Rapsöl herausstellten.
3. Ergebnisse der Kanadischen Lebensmittelinspektion (1997-1999): Die Kanadische Lebensmittelinspektion führte Tests an Ölen durch, die behaupteten, zu 100% Olivenöl zu sein, und kam 1999 zu dem Schluss, dass 20% dieser Öle gefälscht waren.
4. EU-Landwirtschaftsbetrug (2007): NPR berichtete im Jahr 2007, dass verfälschtes Olivenöl zum größten Problem des Landwirtschaftsbetrugs in der Europäischen Union geworden war. Dies schloss Fälle ein, in denen Öle mit dem Label „extra vergine“ mit billigeren Olivenölen oder anderen Pflanzenölen verdünnt wurden, sowie den Einsatz von Lampantöl, das nicht zum Verzehr geeignet ist.
5. Verfälschung durch große italienische Versender (2007): The New Yorker berichtete im August 2007, dass große italienische Versender routinemäßig Olivenöl verfälschten, wobei nur etwa 40% des als „extra vergine“ verkauften Öls tatsächlich den Spezifikationen entsprachen. Dieser weitreichende Betrug führte dazu, dass die italienische Regierung ein neues Etikettierungsgesetz erließ.
6. Operation Goldenes Öl (2008, Italien): Im März 2008 führten 400 italienische Polizeibeamte die „Operation Goldenes Öl“ durch, bei der 23 Personen festgenommen und 85 Höfe beschlagnahmt wurden, nachdem ein groß angelegtes Schema aufgedeckt wurde, Öle aus anderen Mittelmeerländern als italienisch umzuzeichnen.
7. Vorfall in dänischen Supermärkten (2017): Ein Bericht enthüllte, dass 2017 nur sechs von 35 untersuchten extra verginen Olivenölen, die in dänischen Supermärkten verkauft wurden, tatsächlich extra vergine waren.
8. Betrug in Griechenland (Jahr nicht spezifiziert): Die griechische Polizei verhaftete sieben Personen, weil sie grünen Farbstoff zu Sonnenblumenöl hinzugefügt und es als Olivenöl vermarktet hatten.
9. Bußgeld für spanische Olivenöl-Kooperative (2018): In Spanien wurde die weltweit größte Olivenöl-Kooperative im Jahr 2018 mit einer Geldstrafe belegt, weil sie keine Zölle auf importiertes Olivenöl aus Tunesien gezahlt hatte, das dann mit Olivenöl geringerer Qualität vermischt und als Jungfernolivenöl in die Vereinigten Staaten exportiert wurde.

Diese Beispiele unterstreichen die Notwendigkeit von Wachsamkeit und strengen Vorschriften, um Olivenöl-Betrug zu bekämpfen und sowohl Verbraucher als auch echte Produzenten zu schützen. Tatsächlich bleibt Olivenöl eines der am häufigsten falsch etikettierten Lebensmittel auf dem Kontinent, laut dem Bericht der Europäischen Kommission über Lebensmittelsicherheit. (1) Jüngste Fälle von Olivenöl-Betrug unterstreichen die ausgeklügelten Methoden der Betrüger und die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung strenger Qualitätskontrollen. (2)

Verbraucher stärken: Wie man echtes Olivenöl erkennt

Wissen ist die stärkste Waffe gegen Olivenölbetrug. So können Verbraucher sich schützen:

• Etiketten genau lesen – achten Sie auf Ernte- und Abfülldaten.
• Auf Gütesiegel achten – wie g.U. oder g.g.A.
• Nur bei vertrauenswürdigen Produzenten kaufen, die Herkunft und Verarbeitung offenlegen.
• Geschmack prüfen: Echtes natives Olivenöl extra ist fruchtig, leicht bitter und hat oft eine pfeffrige Note.

Bei il circolo glauben wir, dass jede Flasche Olivenöl eine Geschichte erzählt – von Herkunft, Sorgfalt und Handwerkskunst.
Wer authentisches Olivenöl wählt, unterstützt nachhaltige Landwirtschaft und schützt jahrtausendealte Traditionen.

Ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft

Der Kampf gegen Olivenölbetrug ist noch nicht vorbei, doch Technologie und Regulierung entwickeln sich stetig weiter.
Blockchain-Systeme, DNA-Analysen und neue Testverfahren machen es immer schwieriger, Fälschungen auf den Markt zu bringen.

Bei il circolo setzen wir auf Transparenz, Qualität und Respekt für die Kultur des Olivenanbaus. Gemeinsam – Produzenten, Verbraucher und Behörden – können wir die Reinheit dieses „flüssigen Goldes“ für kommende Generationen bewahren.

Quellen

1. European Commission 2022 Annual Report „Alert and Cooperation Network„
2. The New York Times „68,000 Gallons of ‘Unfit’ Olive Oil Seized by Italy and Spain“
3. Wikipedia: Olive oil regulation and adulteration