CO₂-Speicherung? Warum unser Olivenöl CO₂-negativ ist

Bei il circolo legen wir großen Wert auf eine intakte Umwelt. Unser Olivenöl ist beispielsweise biologisch zertifiziert. Das bedeutet, es entspricht den EU-Vorschriften für den ökologischen Landbau und somit verzichten wir auf Pestizide und Düngemittel. Neue Forschungsergebnisse, die die Möglichkeit aufzeigen, Olivenöl klimaschonend zu produzieren, haben uns sofort begeistert. Unser Olivenöl ist nicht nur lecker, sondern auch CO₂-negativ und damit gut für die Umwelt.

Kann Olivenöl CO₂-negativ hergestellt werden?

Laut Untersuchungen gibt es Möglichkeiten die CO₂-Emissionen der Olivenöl Produktion zu reduzieren, sogar soweit, dass auch CO₂-negativ produziert werden kann. Der erste Schritt ist zunächst herauszufinden, wie schädlich ein Produkt für die Umwelt ist. Dies geschieht mit einer Ökobilanz (LCA). Diese betrachtet die Umweltauswirkungen aller Elemente der Produktionskette, von den verwendeten Rohstoffen, bis hin zur Abfallverarbeitung. Die Ökobilanz kann somit testen, ob ein Produkt oder eine Aktivität CO₂-negativ ist.

Was genau bedeutet CO2-negativ? 

Die genaue Bedeutung ist unter Forschern umstritten, jedoch werden häufig 4 Kriterien genutzt, um zu bestimmen, ob ein Produkt oder eine Aktivität CO₂-negativ ist.(1)

  • Es werden weniger Treibhausgase ausgestoßen

    Nahezu alle Produktionsprozesse benötigen Energie – meist aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Dabei wird unter anderem CO₂ freigesetzt. Es ist jedoch möglich, dass ein Unternehmen nicht nur CO₂ ausstößt, sondern auch dafür sorgt, dass weniger CO₂ in die Atmosphäre gelangt.
    Zum Beispiel kann man durch die Vermeidung der Nutzung von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselantrieb CO₂-Emissionen vermeiden. Eine Investition in ein Elektrofahrzeug kann somit zur Verminderung der Emissionen beitragen.

  • Ausgestoßene Treibhausgase werden dauerhaft außerhalb der Atmosphäre gespeichert

    Eine Methode, um Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen und zu speichern, besteht darin, Bodendecker zu pflanzen. Diese können beachtliche Mengen CO₂ aus der Luft absorbieren.(2) Wichtig ist, dass diese Pflanzen gut geeignet sind für die Boden- und Klimabedingungen. Für die Bodendecker gilt: Je mehr gepflanzt werden und je länger sie bleiben, desto besser ist die CO₂-Aufnahme.

    Bei der Speicherung der Treibhausgase ist es wichtig, dass dies außerhalb der Atmosphäre geschieht. Eine weitere effektive Möglichkeit, CO₂ zu speichern, ist durch Bäume. Diese dienen dann als sogenannte Kohlenstoffsenken.(3) Je länger der Boden um die Bäume herum nicht gepflügt wird, desto mehr CO₂ wird zurückgehalten. Das CO₂ hat dann mehr Zeit, um vom Humus – der obersten Schicht mit Pflanzenresten – und von Mikroben wie Bakterien, Pilzen und anderen Bodenorganismen aufgenommen zu werden. Das CO₂ wird sozusagen zwischen den Wurzeln der Bäume gespeichert, auf denen diese Organismen leben.
    Dieses Ökosystem wird durch (tiefes) Pflügen gestört und ein Teil des CO₂ gelangt wieder in die Luft. Charakteristisch für die CO₂-negative Produktion ist, dass seltener und weniger tief gepflügt wird, damit dieses Ökosystem nicht gestört wird und möglichst wenig CO₂ wieder freigesetzt wird.(4)

Quelle:  Ontl, T. A. & Schulte, L. A. (2012) Soil Carbon Storage. Nature Education Knowledge 3(10):35

  • Es geht um die Gesamtmenge der CO₂-Emissionen und Speicherung

    Bei der Erstellung einer Emissionsbilanz, der Bilanz von gespeichertem und ausgestoßenen CO₂, ist es unabdingbar, dass alle Komponenten der Produktion, der Distribution und des Verbrauches berücksichtigt werden. Beispielsweise achten wir bei der Erstellung der Emissionsbilanz für unser Olivenöl nicht nur auf die CO₂-Emissionen aus dem Olivenanbau und der Olivenölproduktion, sondern auch auf die Emissionen, welche durch den Transport zu unseren Kunden entstehen. Auf diese Weise können den gesamten CO₂-Ausstoß und die CO₂-Speicherung ermittelt.

  • Um CO2-negativ zu produzieren muss mehr CO2 gespeichert als ausgestoßen werden

    Ein Produkt ist CO₂-negativ, wenn die Gesamtmenge der aus der Atmosphäre entfernten und dauerhaft gespeicherten Treibhausgase größer ist als die Gesamtmenge der von der Produktion bis zum Verbrauch in die Atmosphäre emittierten Treibhausgase. Für eine negative Emissionsbilanz sollte zudem auf eine energieeffiziente und umweltschonende Produktionskette geachtet werden, in der CO2 gespeichert werden kann. Dazu können Unternehmen auch Vereinbarungen über die Kompensation von CO₂-Emissionen treffen, beispielsweise durch das Pflanzen von Bäumen – wie es Fluggästen häufig angeboten wird – oder durch den Kauf von CO2-Emissionszertifikaten.

Warum müssen CO2-Emissionen reduziert werden? 

Treibhausgase befinden sich in der Atmosphäre und halten die Wärme der Sonne zurück. Das macht das Leben auf der Erde möglich. Da viele Treibhausgase emittiert werden, wird mehr Wärme eingeschlossen. Dies führt zu einem verstärkten Treibhauseffekt, so dass es auf der Erde immer wärmer wird. Zusammen mit Wasserdampf ist CO₂ eines der wichtigsten Treibhausgase.
Ohne drastische Maßnahmen könnte es im Jahr 2100 im Vergleich zum Jahr 2000 durchschnittlich bis zu 4,8 Grad Celsius wärmer werden. Diese globale Erwärmung kann zu einer Veränderung des Klimas mit vielen unangenehmen Folgen wie extremer Hitze, Dürre oder extremen Niederschlägen und einem Anstieg des Meeresspiegels führen. Diese Erwärmung kann rückgängig gemacht werden – möglicherweise auf nur 0,3 Grad Celsius – wenn die CO₂-Emissionen drastisch reduziert werden (4).


Quelle: Poore, J. & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Ourworldindata.org

Die Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion gehören zu den größten Verursachern der weltweiten Emissionen. Mehr als ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen stammen aus diesen Sektoren. Bei der Berechnung der CO₂-Emissionen wird die gesamte Produktionskette betrachtet, nicht nur die Produktion oder der Anbau von Lebensmitteln, sondern auch der Transport, die Lagerung und die Verwendung von Lebensmitteln bis hin zum Verbraucher. In diesem Bereich gibt es interessante Möglichkeiten zur Verringerung der CO₂-Emissionen. Sowohl die Lebensmittelhersteller als auch die Verbraucher können dazu beitragen. Und dies kann bereits auf eine sehr zugängliche Weise geschehen. Eben weil es sich um eine Anpassung der bestehenden Tätigkeiten handelt. Für die Verbraucher, zum Beispiel, durch:

  • Weniger Lebensmittelabfälle:
    Weltweit gehen etwa 30 % der Lebensmittel nach der Ernte verloren, zum Beispiel beim Transport, bei der Lagerung, in Unternehmen und Restaurants, aber auch zu Hause. Das bedeutet, dass 30 % der Treibhausgase, aber auch der Gebrauch von Wasser- und Boden schlussendlich für die Mülltonne sind. Wenn wir weniger Lebensmittel verschwenden, sinkt die Nachfrage nach Ressourcen und Rohstoffen und die Treibhausgasemissionen werden reduziert.
  • Weniger tierische Produkte zu essen:
    Auch unsere Ernährung trägt zu den Klimaauswirkungen der Landwirtschaft bei, insbesondere durch die Menge an rotem Fleisch und Milchprodukten, die wir essen. Tierische Produkte erfordern weitaus mehr Ressourcen und Land, um ein Kilo Lebensmittel oder Protein zu produzieren, als pflanzliche Lebensmittel.

Im Folgenden beschreiben wir ein Beispiel eines Lebensmittelherstellers, der sehr auf die Verringerung der CO₂-Emissionen achtet und sogar CO₂-negative Produkte herstellt.

Olivenöl CO₂-negativ produzieren: Wie geht das?

Die Lebenszyklusanalyse (LCA) von Olivenöl – die die Umweltauswirkungen aller Elemente des Produkts, von den Rohstoffen bis zur Abfallentsorgung, aufzeigt – zeigt, dass es ein Potenzial für eine erhebliche Reduzierung der CO₂-Emissionen gibt. Und dass es sogar möglich ist, CO₂-negativ zu produzieren. Nachstehend zeigen wir ein Beispiel dafür, wie il circolo dies in die Praxis umgesetzt hat. Dies soll keine Blaupause oder ein Standard sein, sondern eher eine Inspiration zur Suche nach Möglichkeiten zur weiteren Reduzierung der CO₂-Emissionen.

Nachhaltigkeit: Fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energien ersetzen

Eine der Möglichkeiten, wie il circolo einen großen Unterschied bei den Emissionen macht, ist das manuelle Pflücken der Oliven mit elektrischen Kämmen, die mit selbst erzeugter Solarenergie aufgeladen werden. Es werden also keine großen Erntemaschinen eingesetzt, was die CO₂-Emissionen reduziert.

Kompensation: CO2-Kompensation

Um den Fußabdruck des letzten Teils der Produktionskette zu minimieren, kompensiert il circolo die CO₂-Emissionen aus dem Transport durch das Pflanzen von Bäumen.

Effizienz und Kreislauf: Abfall wird zur Energiequelle

Indem Produktionsprozesse effizient und zirkulär gestaltet werden, benötigen sie weniger Energie und Rohstoffe und es werden weniger Emissionen und Abfälle freigesetzt. Bei der Herstellung von Olivenöl arbeitet il circolo mit einer modernen Mühle mit einem zweistufigen Produktionsprozess zusammen, bei dem den Oliven kein Wasser zugesetzt wird und somit weniger Abwasser anfällt. Restprodukte werden als Biokraftstoff verwendet.

Reduzieren und vermeiden: Reduzierung des CO2-Ausstoßes

Durch Anwendung wissenschaftlich erforschter Anbaumethoden, wie zum Beispiel:

Bodenvegetation:
Im Olivenhain von il circolo gibt es zwischen den Olivenbäumen Bodendecker, die der Atmosphäre viel CO2 entziehen, wie Klee, Lupine, Hülsenfrucht und andere breitblättrige Pflanzenarten.
Kein Dünger, sondern natürliche Nahrung für die Bäume:
Im Winter wird der Boden von diesen Bodendeckern begrünt, aber wenn es wärmer wird, trocknen die Pflanzen aus. Zuvor werden die Pflanzen oberflächlich in den Boden eingepflügt, damit der Boden die Nährstoffe verwerten kann. Wichtig ist, dass das schonende Pflügen rechtzeitig erfolgt, denn das trockene Stroh der ausgetrockneten Pflanzen ist in den heißen, trockenen Sommern auf Sizilien eine große Brandgefahr.
Minimales und flaches Pflügen:
Die zum Teil uralten Olivenbäume selbst dienen als Kohlenstoffspeicher (4). Sie entfernen nicht nur CO2 aus der Luft. Der Boden, in dem die Bäume wurzeln, bildet zusammen mit der Humusschicht und allen Arten von Organismen im Boden ein ganzes Ökosystem, das CO2 zwischen den Wurzeln der Olivenbäume speichert. Es ist wichtig, dieses Ökosystem möglichst intakt zu halten, damit das gespeicherte CO2 nicht freigesetzt wird. Das bedeutet unter anderem, dass seltener und weniger tief gepflügt wird.
Minimales Anbrennen der Blätter, Zweige und Äste:
Beim Verbrennen der Blätter, Zweige und Äste wird gespeichertes CO2 wieder in die Atmosphäre abgegeben, genau wie beim Fällen von Bäumen. Das versuchen wir so gut wie möglich zu verhindern.

Reduzierung der CO₂-Emissionen an anderen Stellen in der Kette durch:
Anpassung von Lieferung, Verpackung und Transport unseres Olivenöls:
il circolo bietet den Verbrauchern die Möglichkeit, Großpackungen (3 Liter und 5 Liter Bag in Box) zu kaufen. Das spart nicht nur Verwaltungs-, Bearbeitungs- und Versandkosten, weil der Verbraucher weniger oft bestellen muss. Auch für den ökologischen Fußabdruck ist es aufgrund der geringeren CO₂-Emissionen günstiger:

  • Die Verpackung ist relativ leicht;
  • pro Liter Olivenöl wird weniger Verpackungsmaterial benötigt;
  • Er kann effizient gestapelt und transportiert werden;
  • Der Kartonteil der Verpackung ist leicht zu recyceln;
  • Das Olivenöl ist also länger haltbar.

Mit dieser Kombination von Maßnahmen ist es möglich, den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren. Jeder Liter, den il circolo produziert (einschließlich Abfüllung und Verpackung), entzieht der Atmosphäre bis zu 5 kg CO₂. Mit dieser negativen Emissionsbilanz kann man sagen, dass il circolo CO₂-negativ ist.

Wo kann ich CO₂-negatives Olivenöl kaufen?

Gutes Olivenöl können kann man (online) beim Erzeuger selbst oder in einem Delikatessen- oder Fachgeschäft kaufen. Im Supermarkt verkauftes Olivenöl ist in Geschmack und Qualität damit nicht wirklich zu vergleichen. Der Grund dafür ist, dass diese Erzeuger oft in großem Maßstab produzieren, um den Supermärkten die Lieferung garantieren zu können. Um eine gute Wahl treffen zu können, bieten Websites von Olivenölproduzenten oder Fachgeschäfte Informationen zur Produktion und anderen relevanten Kriterien. CO2-negatives Olivenöl wird noch nicht in großem Umfang hergestellt, daher sind die Möglichkeiten noch begrenzt.

Il circolo produziert Olivenöl biologisch, CO2-negativ und ist fair zu den Bauern, die damit arbeiten. Hier kannst du bestellen.


Quellenverzeichnis:

1) Tanzer, S. E. & Ramírez, A. (2019). When are negative emissions negative emissions? Energy & Environmental Science, 12, 1210-1218.
2) Chahal, I., Vyn, R.J., Mayers, D. et al. Cumulative impact of cover crops on soil carbon sequestration and profitability in a temperate humid climate. Scientific Reports 10, 13381 (2020).
3) Proietti, S., Sdringola, P., Regni, L., Evangelisti, N., Brunori, A., Ilarioni, L., Nasini, L. & Proietti, P. (2017). Extra Virgin Olive oil as carbon negative product: Experimental analysis and validation of results. Journal of Cleaner Production, 166, 550-562.
4) https://www.milieucentraal.nl/klimaat-en-aarde/klimaatverandering/wat-is-klimaatverandering/
5) European Commission DG Environment News Alert Service (2015). Science for Environmental Policy. Edited by: SCU, The university of West of England, Bristol.

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