6 Dinge, die auf gutes extra natives Olivenöl hinweisen

Die Vielfalt und Preisunterschiede der angebotenen Olivenöle machen einem die Wahl eines guten Olivenöls nicht einfach. Auch wenn man sich normalerweise beim Kauf auf die Rezensionen von Institutionen, wie z.B. der Stiftung Warentest, verlassen kann, werden ihre Einschätzungen zum Thema “extra natives Olivenöl” scharf kritisiert (1). Anders als oftmals suggeriert, geht es nicht um einzelne Marken. Viel mehr sollte man beim Kauf auf ein paar einfach Dinge achten. Wir geben Euch ein paar einfach Tipps, mit denen ihr ziemlich sicher gutes extra natives Olivenöl finden könnt. 

Was ist eigentlich extra natives Olivenöl?

Wörtlich übersetzt heisst extra nativ, dass das Olivenöl naturbelassen (nativ) von besonders hoher Qualität (extra) ist. Ein Olivenöl der besten Qualität, also „Olivenöl nativ extra“, muss folgende Informationen auf dem Etikett tragen: „Erste Qualität – direkt und ausschließlich maschinell aus Oliven gewonnen“. Für diese höchste Qualitätsklasse müssen die Oliven innerhalb von wenigen Stunden nach der Ernte verarbeitet werden und der Säuregehalt darf 0,8% nicht überschreiten. Außerdem müssen die Oliven „kalt“ gepresst werden, also bei einer Temperatur von weniger als 27 Grad Celsius. Außerdem darf das Olivenöl nur maschinell aus den Oliven gewonnen werden. Ein chemisches Verfahren zur Gewinnung von Olivenöl ist nicht zulässig. il circolo Olivenöl gehört zur Kategorie der extra nativen Olivenöle und darauf sind wir stolz. Wir raten jedem, sich nicht mit geringerer Qualität zufrieden zu geben. Euer Körper und die Gerichte, die ihr zubereitet verdienen das Beste.

Worauf sollte man achten?

1. Gutes extra natives Olivenöl hat oft ein Siegel

Wenn auch die Bezeichnung ‘nativ extra’ schon ein guter Indikator für eine höhere Qualität ist, als zum Beispiel natives Olivenöl, gibt es zwischen den verschiedenen extra vergine Olivenölen noch meilenweite Unterschiede. Um also eine Wahl für ein besonders gutes Olivenöl zu treffen, kann man Ausschau halten nach anderen Labels, wie zum Beispiel das D.O.P. oder EU Biosiegel. 

• Das D.O.P.(Denominazione di Origine Protetta) Siegel besagt, dass das Produkt aus einer bestimmten Region nach anerkannten und kontrollierten Verfahren hergestellt, verarbeitet und zubereitet wird. Das Siegel ist eine bedeutendere Angabe zur Herkunft des Olivenöls, als das sogenannte “abgefüllt in …” da letzteres nur angibt wo das Öl in Flaschen gefüllte wurde, aber nicht, wo die Oliven angebaut wurden.
• Das Bio-Siegel nach der EU Verordnung besagt, dass das Produkt gemäss den Vorschriften des ökologischen Landbaus produziert wurde. Somit wurden weder Düngemittel noch Pestizide verwendet und daher gibt es keine chemische Rückstände im Olivenöl.

2. Gutes extra natives Olivenöl kauft man nicht im Supermarkt

Gutes Olivenöl kann man (online) beim Erzeuger selbst oder in einem Delikatessen- oder Fachgeschäft kaufen. Im Supermarkt verkauftes Olivenöl ist in Geschmack und Qualität damit nicht wirklich zu vergleichen. Der Grund dafür ist, dass Supermärkte bei Großhändlern oder Erzeugern kaufen, die oft in großem Maßstab produzieren, um den Supermärkten die Lieferung garantieren zu können. Websites von Olivenölproduzenten oder Fachgeschäfte bieten oft wichtige  Informationen zur Produktion und informieren über anderen relevante Kriterien. Somit ist für die Suche nach einem tollen Extra Nativem Olivenöl der Weg über Erzeuger oder Fachgeschäfte empfohlen. 

3. Gutes extra natives Olivenöl ist frisch

Der Erntezeitpunkt muss auf dem Etikett von extra nativem Olivenöl vermeldet werden. Olivenöl hält sich richtig aufbewahrt 1-1,5 Jahre, ohne viel von seinem Geschmack und guten Eigenschaften zu verlieren. Dennoch gilt, je frischer das Öl ist, desto aromatischer ist es. Daher sollte man beim Kauf darauf achten, dass man immer das Olivenöl der letzten Erntesaison kauft.

4. Ein hoher Preis ist keine Garantie für hohe Qualität, aber ein niedriger Preis garantiert niedrige Qualität

Ein extra natives Olivenöl von wirklich hoher Qualität, das nachhaltig und fair produziert wurde, kann kaum weniger als 10 Euro pro Liter kosten. Daher sollten die geringen Preise für Olivenöl im Supermarkt viele Fragen aufwerfen. Wurden hierfür Menschen und Umwelt ausgebeutet? Tue ich mit diesem Öl meinem Körper und Gesundheit etwas Gutes? 

5. Gutes extra natives Olivenöl hat einen kräftigen Geschmack und Geruch 

Ein gutes und frisches Olivenöl riecht fruchtig und schmeckt angenehm scharf und bitter (pur, nicht unbedingt als Zutat). Das sind Anzeichen für Frische und einen hohen Polyphenolgehalt (Antioxidantien). Olivenöl verändert sich mit der Zeit, verliert Schärfe und Bitterkeit und wird platt. Viele haben noch nie gutes, frisches Olivenöl geschmeckt und sind oft überrascht wenn sie es tun. “Man mag diese bitteren und scharfen Noten eines frischen Olivenöls nun lieben oder nicht, auf jeden Fall sind sie ein sicherer Indikator für den Gesundheitszustand eines Öls!” ((2), S. 82)

6. Gutes Olivenöl nennt die Olivensorten, oder ist sogar sortenrein

Je mehr Angaben zur verwendeten Olivensorte vom Produzenten gemacht werden, desto eher ist dies ein Hinweis darauf, dass die Herkunft des Olivenöls nachzuvollziehen ist. Ein sortenreines extra natives Olivenöl wird von vielen Kenner*innen als besonders aromatisch bezeichnet und tatsächlich hat jede Olivensorte ihre eigenen Geschmack. Manche sortenreinen Olivenöle passen daher besonders gut zu bestimmten Gerichten.

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Quellen:

(1) Merum – Die Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien, DOSSIER OLIVENÖL 2003.

(2) Merum – Die Zeitschrift für Wein und Olivenöl aus Italien, DOSSIER OLIVENÖL 2015